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Quo Vadis XING? Datenschutz, XING Portfolio, Job Anzeigen, Kununu & Wahlkampf

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1) Neues XING Profil & Portfolio; es tut sich was bei XING!

Unter der Hand war es schon Monate bekannt. Eine Ambassadorin hatte zufällig in der XING Gruppe gefragt, wie man es abschalten kann, das neue XING Profil mit seinem Portfolio. Vermutlich weil ich als LinkedIn & XING Buchautor zu einer Risikogruppe gehöre konnte ich es leider nicht als Beta-Tester kennenlernen.

Mein Eindruck vom neuen XING Profil: Optisch SCHÖN!!!

Die vom ehemaligen XING Architekten Björn Waide mit X4 schon vor GooglePlus entworfene Strategie, einzelnen Informationen visuell viel mehr Platz zu geben, zieht sich konsequent bis zum neuen XING Portfolio durch und gibt schöne Gestaltungsmöglichkeiten.

Update 05.09.2014: Traurig aber wahr, das neue XING Profil-Portfolio wird lt. Joachim Rumohr von weniger als 3% der XING Mitglieder genutzt. (Zitat: Social Media Sommercamp 2014)

Der zweite Eindruck zum neuen XING Profil … JA ABER!!!

  • Früher war nicht alles besser, früher war das Profil kompakter!
    - mit 2-4 Scrolls konnte man alle Profilinhalte erfassen & auszudrucken
    - Je nach Dateninhalt müssen Betrachter sich jetzt bis zu 8 Reiter anschauen
    - Details der Beschäftigungsart benötigen immer einen zweiten Klick
  • Recruiter (ohne Talentmanger) brauchen viel mehr Zeit
  • Es gibt jetzt weniger statistische Profil Daten
    - Anzahl der Profilbesucher ist im Gespräch wieder aktiviert zu werden
    - Es werden zwar Gemeinsamkeiten gezeigt, diese sind aber klickbar
  • Bilder & PDF’s werden nur Quadratisch angezeigt
    - Oliver Gasser (XING Trainer) meint, das sei damit alles einheitlich wirkt
  • Schwerer zu lesende Texte in “Ich suche, biete und Interessen”
    XING Profil: Profildetails "Ich  suche", "Ich biete"

Sechs Stunden Aufwand für das neue XING Profil Portfolio

Das größte “Ja Aber” ist die Tatsache, dass der Aufwand für das neue XING Profil nebst Texten und Bildmaterial für das XING Portfolio (ohne Bildgestaltung) durchschnittlich sechs Stunden Zeit erfordert. Beauftragt man noch einen Fotografen und/oder Designer zum Anfertigen von Grafiken steigt der Aufwand um weitere mehrere hundert Euro.

Werden XING NutzerInnen ein solches Investment tätigen?

Aufgrund meiner Erfahrungen der letzten 8 Jahre glaube ich, dass gerade die Überzahl der XING Mitglieder mit unprofessionellen XING Profilen, ab sofort noch höhere Hürden haben, als zuvor. Die jetzt noch grössere Leere auszeichneten, die der weitere Raum bietet könnte mehr demotivieren als motivieren. Aber wir werden sehen.

Frage an XING: Warum benennt Ihr das Portfolio exakt genau so wie LinkedIn?

2) NSA-Affaire stellt XING Datenschutz auf dem Prüfstand!

Als Isabella Mader und ich unser XING und LinkedIn Buch Anfang 2012 schrieben, war für uns eines der wichtigsten Argumente gegen LinkedIn und für XING der Datenschutz. Nicht etwa, weil LinkedIn unsachgemäß mit Daten umginge, nein. Der Grund liegt im sogenannten Patriot Act. Der Patriot Act verpflichtet seit 9/11 jedes US – Amerikanische Unternehmen zur Datenfreigabe an die Behörden. Anders, so unsere damalige Annahme bei XING.

8 Tage vor Veröffentlichung unseres Buchs fand das IT-Unternehmen Pretioso GmbH heraus, dass XING US-Amerikanische Server nutze. Im Juni diesen Jahres dann – die PRISM und NSA Debatte ist vollends entbrannt – stellt Pretioso fest, dass sich nichts geändert habe an der Nutzung von Akamai Servern. Als @DerLarsHahn das Datenschutzthema auch in seinem Blog aufgreift, kommt es zu einer Stellungnahme durch Ingo Chao, Team Leader Security, XING AG.

Isabella Mader, Vorstand eines IT Unternehmens  (CIO Award 2013) in Ihrem Blog dazu:

Weiters versucht sich XING darauf auszureden, Akamai hätte vertraglich zugesichert, sich an deutsches Datenschutzrecht zu halten. Dies ist freilich nicht mehr als ein origineller Versuch: Akamai KANN als US Unternehmen wohl kaum vertraglich zusichern, gegen US Recht zu verstoßen.  Als nächstes formulierte XING, man hätte Akamai um Stellungnahme gebeten. Es stellt sich freilich die Frage, was man sich davon erwarten kann. Vielleicht: “Ausnahmsweise, aber nur für XING, halten wir uns nicht an amerikanisches Recht.” Fazit: Die de facto einzig mögliche Reaktion von XING wäre, im Lichte der neuen Erkenntnisse unmittelbar, so wie bereits 10% der Kunden von US-Cloud Anbietern, den Vertrag bei Akamai zu kündigen (auch vorzeitig) und beispielsweise einen deutschen Anbieter zu verpflichten.

Zum Verständnis: XING ist hier leider ein Beispiel dafür, wie es berechtigte Kundensorgen um Datensicherheit umschifft. Denn das Problem eines amerikanischen Unternehmens ist, dass der Patriot Act ein Antiterrorgesetz ist, welches für alle amerikanischen Unternehmen bindend ist und einzelne Verträge mit europäischen Kunden wie XING nicht davon ausgenommen sein können. Ich bin kein Fachmann in technischen Angelegenheiten und bat Isabella deswegen den großen Zusammenhang und Ihr Motiv in o.g. Blogbeitrag zu erläutern. Allerdings bin ich ein Kommunikations- und Vertriebsprofi und kann überhaupt nicht verstehen, warum XING sich mit seinem Hauptverkaufsargument gegenüber LinkedIn, dem Datenschutz nicht an die Spitze der Interessen seiner Kunden stellt.

3) XING Employer Branding Profile (Plus Unternehmensprofile)

Haben Sie mitbekommen, dass XING nach der Übernahme von Kununu die Preise der ehemaligen XING Plus Unternehmensprofile im Mai zwischen 300% und 848% angehoben hat? ‘Gott sei Dank’ habe ich meine Datenerhebung von 84 Plusprofilen für das Whitepaper zur optimalen Nutzung von XING und LinkedIn Unternehmensprofilen Anfang Juni abgeschlossen. Der Unterschied zwischen XING Unternehmensprofilen für Minimalisten (O-Ton XING) und Employer Branding Profilen ist nur noch erkennbar, wenn man Produktunterschiede kennt. Die Suche nach Profiltypen wurde abgeschaltet.

Einer der großen Produktunterschiede ist kununu selber!

Auf der Seite von XING Unternehmensprofilen für “Minimalisten” (kostenlos, aber durch den Eintrag des Firmennamens im persönlichen Mitarbeitprofil automatisch aggregierten Profils) wirbt Kununu für sich und fremde XING “Initiative” Unternehmen. Durch das neue Geschäftsmodell wird der “War for Talents” an dieser Stelle richtig angeheizt! Jedenfalls ist dies meine vertriebliche Wahrnehmung.

Update 06.09.2014: Aus der Datenerhebung zum Whitepaper Unternehmensprofile 84 österrreichischer XING Keyaccounts wurde eine erweiterte Analyse mit derweil 7 Peergroups und über 265.000 Mitarbeiterprofilen bei XING. Die Unternehmensanalysen über XING, kununu, LinkedIn, Whatchado und Twitter umfassen die DAX30, Top20 kununu in Österreich, Top50 Versicherungen DACH, Banken in Österreich, kununu DE Top10 Pharma/Medizin und kununu Top10 Work-Life-Balance. (siehe: Link)

Das XING Employer Branding Unternehmensprofil ist “Trojanisches Marketing” par Excellance

Ich verstehe die Fremdwerbung so: “Willst Du Arbeitgeber keine Werbung fremder Arbeitgeber auf Deinem Unternehmensprofil, musst Du je nach Unternehmensgrösse zwischen 4.740€ und 13.140€ dafür zahlen!” Ich finde das den Hammer, sorry! Kürzlich erst las ich einen interessanten Beitrag bei DieGrüne3, die ihre Kunden als Employer Branding Spezialisten baten, das bezahlte Kununu-Unternehmensprofil auf der Kununu-Plattform zu bewerten. “Kununu fischt in bunten Gewässern” Sehr interessant und empfehlenswert! Womit wir auch beim nächsten Thema wären.

4) XING Jobanzeigen mit Kununubewertungen bzw. der Anzahl der Stellenanzeigen auf LinkedIn und XING

Neue Stellenanzeigen auf XING: Einfach ungeschönt und authentischAuch die neuen XING Jobanzeigen mit Kununuberwertungen strotzen vor Selbstvertrauen und Trojanischem Marketing Gedankengut des “War for Talents”. Denn die Bewertung sind seit neuesten standardisiert in XING Jobanzeigen integriert. Damit tut sich für die XING Jobanzeigenkunden, die sich ggf. noch nicht mit Kununu beschäftigt haben, ein neuer ‘Kriegsschauplatz’ auf.

Ob das der trojanischen XING Kununu Strategie Sympathie bringen wird?

Nun, im Business des “War for Talents” geht es ja nur um ein gutes Gefühl von ArbeitnehmerInnen zum Arbeitgeber. Welcher Mittel sich die Geschäftspartner des Arbeitgebers bedienen um den “Krieg” zu gewinnen scheint nebensächlich. Insofern Schwamm drüber und weiter im Text.

Weniger XING Stellenanzeigen in D-A-CH als bei LinkedIn!?

LinkedIn vs. XING: Der Stellenmarkt Ende 2013 via LinkedInsider

LinkedIn vs. XING: Der Stellenmarkt Ende 2013 via LinkedInsider

Also wenn dem wirklich so ist, wie Stephan Koß von LinkedInsider durch Aufzeichnung öffentlich verfügbarer Daten ermittelt hat, dann bin ich auf die nächsten strategischen Schritte von CEO Vollmoeller gespannt. Man munkelt ja, dass die aktuellen Herangehensweisen einen Operationsnamen haben, die David Strategie lauten soll. Da ich sehr erstaunt über Stephans Zahlen war, habe ich das eine oder andere Unternehmen stichprobenartig nachvollzogen und konnte keine Fehler finden.

Update 07.09.2014: Eva Zils monatlichen Auswertungen aller Jobbörsen von Social-Recruiting.net zeigte im Juli 2014 auch auf, dass LinkedIn erstmals einen höheren Marktanteil neuer Jobangebote in DACH hatte als XING. (Link)

5) Die XING Sharebutton Analyse fremder Links oder ganzer Domains gibt es nicht mehr :-(

Im Februar und März diesen Jahres habe ich mir die Arbeit gemacht mit der XING Sharebutton Analyse 250 Blogs und Domains auf die Anzahl der Shares, deren Viralität und das Klickverhalten zu untersuchen. Vor meinem Urlaub war die Analysefunktionen zum Monitoring noch da; jetzt sind sie weg. Nach einer längeren Unterhaltung auf Twitter wurde klar, dass es zukünftig nur noch die Möglichkeit gibt am jeweiligen Ort des Einzellinks Informationen zu bekommen.

XING Traffic ab sofort wieder im KPI Blindflug

Für mich ein weiterer Schritt der Intrasparenz, der in diesem Fall sogar schädlich ist, weil grosse Blogs den XING Traffic ohne dieser Analyse nicht messen können und somit keine KPI (Key Performance Indikatoren) mehr vorliegen. Die Top 10 o.g. Auswertung von 250 Webseiten wie Allfacebook.de, Futurebiz oder Karrierebibel haben erstmals durch die Analyse von der Grössenordnung des Traffics erfahren, da ausgehende Links bei XING für GoogleAnalytics i.d.R. nicht gemessen werden können.

6) XING geht in den Wahlkampf. Das Projekt 7×7

Emotionen sind was Feines ja. Allerdings erinnere ich mich noch an Zeiten, da XING Gruppen abgelehnt wurden, weil sie politische oder religiöse Hintergründe hatten. Auch meine ich so etwas im Volksmund gehört zu haben, dass man sich im Geschäft über eben diese beiden Themen am Besten nicht unterhält. XING macht den Schritt und will den Wahlkampf auf die Plattform bringen. Dazu hat XING Toppolitiker gefunden, die zu einem von XING moderierten Thema Rede und Antwort stehen. Hier zum Projekt 7×7 powered by XING.

Ich bevorzuge es inspiriert und folge Influencern auf LinkedIn

Als ich von diesem Projekt das erste mal hörte fielen mir die Influencer auf LinkedIn ein. Dort allerdings schreiben Leute wie Richard Branson 2.2 Mio. Follower, Deepak Chopra 945k Follower, Barack Obama 920k Follower, Jeff Weiner LinkedIn CEO oder Guy Kawaski und Hunderte mehr. Hier zum LinkedIn Meinungsbildner-Programm. Dieses Level auf Deutsch liesse ich mir gerne bei XING gefallen. Auch ein bloggender und twitternder CEO wäre die richtige Antwort des Davids, denn bei Goliath sind CEO’s Social und netzwerken auf auf einem für Alle sichtbaren Highlevel.

7) Börse gut alles Gut. LinkedIn und XING erobern neue Höhen

Nur die Börse findet die XING AG richtig sexy. Insofern sind die aufgeführten Punkte natürlich sehr relativ. Dass ich seit 2007 nicht mehr in der Finanzdienstleistung tätig bin, liegt unter anderem daran, dass ich Anlegerentscheidungen aufgrund deren emotionalen Motiven zu guter letzt nur noch selten verstanden habe.

B2B Netzwerke im gemeinsamen Börsenwind

Im Zusammenhang mit der LinkedIn Aktie wird die Börsenrallye allerdings auch emotional entspannter, denn LinkedIn jagt Börsenhoch nach Börsenhoch und der Wunsch nach einem deutschen Pendant beflügelt das Anlegerherz.

Update 2. August: LinkedIn Bilanz schickt XING auf Talfahrt
Update 5. August: XING wieder im Aufwind
Update 6. August: XING ist All-Time-High

Mein Nachurlaubsfazit zu Quo Vadis XING:

  1. Wo mein Herz schlägt:
    Ja Ihr Eindruck ist richtig, mein Social Media Herz das in openBC/XING zu schlagen begann ist nicht mehr dort wo es einmal war. Nachdem ich den Vortrag Deepak Chopras im LinkedIn Headquater gesehen habe, ich den EMEA Chef Ariel Eckstein und das Münchener LinkedIn DACH Team kennenlernte schlägt es bei LinkedIn.
  2. Was meine Profession als B2B SOCIAL Buisness-Network Coach rät:
    Ganz gleich was mir gefällt, die zweite Regel in SOCIAL Media und in diesem Artikel mehrfach erwähnten Trojanischen Marketing lautet DA sein WOS das Netzwerk gibt. Es gibt m.E. trotz grossem LinkedIn Wachstums (4 Millionen Mitglieder in D-A-CH) für einen Grossteil deutschsprachiger ArbeitnehmerInnen, UnternehmerInnen und Unternehmen (noch) immer keine Alternative zu XING! Die entscheidende Frage bleibt, wo erreichen Sie Ihre Zielgruppe am besten!

Wenn Ihnen der Beitrag gefallen, trotz dass er auf Expertenwissenlevel geschrieben ist, dann freue ich mich auf Weiterleitung, likes, denn die Währung für Gefallen im Internet ist das Mit-Teilen. Übrigens, meine Bücher und Beratungen sind ganz auf mein Gegenüber angepasst, weswegen ich ab heute bei jedem Blogbeitrag hinzufügen werde für wen ich schreibe.

Fotocredits und weiterführende Links:

 


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